6. Erndtebrücker MTB Marathon 11.06.2017

 

Vor einem Jahr war es der tiefe Schlamm, diesmal war es die Hitze, die den Radsportlern beim Erndtebrücker  Mountainbike Marathon das Leben schwer machte. Ein Lied davon singen konnten vor allem die Fahrer auf der Langdistanz über 91 Kilometer, die noch die Mittagshitze abbekamen, als sie ihre letzte Runde mit den Anstiegen an der Rückershäuser  Skihütte,  zur Radarkugel und  zum Benfer Fernsehturm hinter sich brachten.

 

,,lch dachte, wir wären die Verfolgergruppe." Michael Scheffel, MTB Erndtebrüc k, staunte über seinen 2.Platz.

 

Einziger heimischer Fahrer in dem prominent besetzten Feld (sieht Text links) war Marcus Dickhaut (Rothaar Bike Racing, Jg. 1965). ,,Das mit der Flüssigkeitsversorgung wurde irgendwann kompliziert", sagte der Birkelbacher mit Salzränder  am Helmriemchen.  Ab Kilometer 70 musste ich mich mit Krämpfen plagen, aber bei dem Wetter macht es einfach Spaß", so Dickhaut, der in 3 :56 :32 Stunden eine beachtliche Zeit hinlegte und

 

deshalb auch seine Altersklasse Senioren III (51 bis 60 fahre) gewann. Spaß machte es auch deshalb, weil  vom Starkregen am Freitag nicht mehr viel übrig war, es fast überall ,,rollte" - heraus kamen gute Zeiten und spannende Rennen.

 

Durchaus ungewöhnlich im Marathon: auf zwei der drei Distanzen fiel die Entscheidung erst am Zielberg, dem Stich von unterhalb des Pulverwald-Stadions hinauf zur Schützenhalle.

 

Entscheidung erst am Zielberg.

 

 Auf der Mitteldistanz über 65 Kilometer setzte sich Tim Rosenkranz (RSV Daadetal) zeitgleich in 2:22:09 Stunden vor Klaus Reinisch (Brilon) durch. Die „Wittgensteiner-Wertung" gewann 22 Minuten später Hauke Meyer (Team Mountain Sports). Nicht weit dahinter landeten Marcus Fey (Red Hair Bikers) und der Weidenhäuser Uwe Jahnsohn (Rothaar -Bike-Racing).

 

Auch auf der Kurzdistanz (39 Kilometer) wurde gesprintet. Der 35 jährige Bad Laaspher Michael Scheffel verbog sich an der Pulverwald-Halle regelrecht die Beine, hatte dem explosiven Antritt des Osnabrückers Felix Bücken aber nichts entgegen zu setzen. Lm Ziel staunte Bücken über einen neuen persönlichen Puls-Maximalwert (196 Schläge) auf seinem Radcomputer, und Hauke wunderte sich über Platz 2.

 

 

Bergauf abgerissen,  bergab aufgeholt,  ,,Ich dachte, wir wären die Verfolgergruppe“. Ich hing so blau über dem Lenker, dass ich nicht viel mitbekommen habe", schmunzelte Scheffel, der im vergangenen Jahr ein Haus baute und deshalb pausierte, nun aber zumindest wieder zu ,,acht bis zehn Stunden Training in der Woche" kommt. Sein Kontrahent sei schlicht stärker gewesen:

 

,,Berghoch ist er mir immer etwas weggefahren und bergab bin ich wieder rangerollt, weil ich die Strecke schon kannte. So ging das Spielchen die ganze Zeit.

 

 Scheffel startet seit dieser Saison im Trikot des Vereins ´MTB Erndtebrück am Rothaarsteig´, der die Veranstaltung gemeinsam mit dem Skiclub TuS Erndtebrück und rund 100 Helfern organisierte, und viel Lob für die Ausrichtung sowie die tolle Streckenauswahl erhielt.

 

 Das Wetter spielte mit und bescherte den Veranstaltern über 70 Nachmeldungen sowie wenige Absagen, dennoch blieb die sechste Auflage des Erndtebrücker Mountainbike-Marathons hinter den Starterzahlen vergangener Jahre zurück.

 

347 waren es im Vorjahr, dieses mal nahmen 299 Fahrer den Rothaarkamm unter ihre Reifen. 150  starteten über die Kurzdistanz (39km), 92 über die Mitteldistanz (65 km),32 über die Langdistanz (92 km)  und 25 über die  Fun-Distanz (18 km).

 

Und bei den Frauen? Vanessa Weber hatte gut lachen. Sie war schnellste Frau über 39 Kilometer.

 

Dort gab es wie in den vergangenen Jahren einen Heimsieg für Vanessa Weber, die sich in 1:52:05 Stunden um satte acht Minuten gegenüber dem Vorjahr steigerte. Damit blieb sie gut zwei Minuten vor Nina Mutschke und Nina Manzke, Fünftschnellste weibliche Starterin vor Duathlon Europameisterin Ute Weber, die sich bei den Seniorinnen II mit 25 Sekunden Rückstand Rang2 hinter der zwölf Jahre jüngeren Heidi Dönges schnappte.

 

In absoluter Hochform - und das durchweg - präsentierte sich das vierköpfige Team von MTB Erndtebrück auch sportlich. Die Brüder Guido und Ingo Blankenstein erreichten mit der ersten größeren Gruppe das Ziel, sprinteten auf die Plätze 6 und 7, Ingo Roth wurde 17. Für den 52-jährigen Guido Blankenstein bedeutete dies den Sieg bei den Senioren III, wo mit dem Berleburger Matthias Lauber (Platz 5) noch ein weiteres bekanntes Gesicht bei der Siegerehrung erschien. Und auch Ingo Blankenstein, Sieger der Senioren II (41 bis 50 Jahre), teilte sich das Treppchen mit einem Wittgensteiner.  Swen Pöppel, Langlauf-Spezialist und Ausdauer-Allrounder des SK Wunderthausen, holte sich Rang 10 insgesamt, und wurde Dritter der Altersklasse.