Die ganzen Vortage gingen die Gedanken immer wieder Richtung Kellerwald Bike Marathon. Immer nur von gehört, und noch nie da gewesen, machte gerade diese Sache das Event für uns so interessant.

 

Stand Samstag Abend vor dem Rennen war "hach, wir fahren nur mal zum anfeuern und ´kucken´ dahin".

 

Dieser Abend  endete allerdings nachts um 1.00 Uhr mit spärlich gepackter Tasche und gecleanten einsatzbereiten Radel. Völlig schmerzfrei nach dem Motto: " wenn wir ja eh schon mal da sind".

 

Den Sonntag morgen wollte ich dann um 6.45 Uhr Guido ( der ja auch nur kucken wollte) einschnappen, um zusammen einen Ausflug zum Früjahrsklassiker, und damit der 19. Auflage des Kellerwald Bikemarathon  in Gilserberg zu machen. 

 

Also früh morgens um 6.00 Uhr den Handywecker gestellt, das Ghost locker im Kofferraum verstaut, die restlichen Sachen dazu & Abflug eine Straße tiefer zum Brüderchen.

 

Ohne vorher getroffene Absprache stand auch er putzmunter mit gepackten Sachen in Warteposition vor der Tür, bereit zu allem. Gut, dass der Touran für solche Packstress-Fälle an Toleranz nicht zu übertreffen ist .

 

In Gilserberg angekommen, ließ sich schnell an der Straße eine Parkmöglichkeit finden, und per Nachmeldung holten wir uns die Startnummern ab. Schnell noch ein paar Flyer zu unserem eigenen Erndtebrücker-Rennen am 19.06.2016 auf den Tischen verteilt, und zurück zum Auto, um sich für´s Rennen in Schale zu schmeißen. Während dessen starteten gegen 9:00 Uhr 162 Fahrer auf der 80 Kilometer & 46 Fahrer auf der  120 Km Langdistanz.

 

Völlig entspannt tummelten wir uns dann etwas später mit 375 Bikern an die Startlinie, um per immer wieder stockender Einführungsrunde gegen 10:00 Uhr den Start zur 40 Kilometerrunde mit knapp über 1000 Höhenmeter unter die Stollen zu nehmen.

 

Vorab waren wir schon informiert, dass es unterwegs rutschig werden würde, was uns aber nicht davon abhalten ließ, bei der Reifenwahl den Conti Race King zu bevorzugen. Auch wenn wir mittlerweile auf den Reifen schwören ( I love my Race King :-) ), kam dieser & wir selbst an unsere Grenzen. Zunächst ging es rüber nach Moischeid, über langgezogene Schotterpisten den Jeust hoch, und ´schicken´ Trails hinunter nach Schönstein. Das ´schick´ hätte eine weitaus größere Bedeutung gehabt, wenn es die Strecken durch die regnerischen Vortage nicht völlig zerrissen hätte. Egal ob Wiesenstücke, Trailpassagen rauf & runter, hier zeigte sich wer Grip genug hatte um sich durch den aufgeweichten, schlammigen Boden zu kämpfen. Die Reifen jedenfalls setzten sich völlig zu, und schlickerten ohne ein Gefühl von Festigkeit dahin, wo sie wollten. Versteckte Wurzeln boten direkt erhöhte  Wegrutschgefahr unter dem Schlamm, und nachdem Guido direkt vor mir einmal zur Seite wegkrachte, und ich mich selbst vor einer Kurve ´lang´ machte, war direkt Schluss mit übereifriger Wettkampfambition. Ich hatte sogar einen Zuschauer-Fan der meine heikle Situation beobachte und mich mit dem Kompliment schmückte: ..."du bist bestimmt der 30.te der sich hier schon gestreckt hat, aber das wäre der spektakulärste Rutscher bisher gewesen ...".

 

Die umschwärmte Gilsatal-Landschaft wahr unter diesen Bedingungen nicht richtig wahrzunehmen, und der versprochene Trailgenuss kam bei uns leider nicht so auf, wie wir es uns gerne gewünscht hätten. Den Hundskopf überwunden, den Hüchelmühlentrail verspeist, und die letzten Kilometer ins Ziel gerettet, stellten wir uns direkt in der Schlange zum Bike-Wash an, um die völlig verschlammten Räder irgendwie wieder in transportablen Zustand zu versetzen. Respekt vor den Schlammhaserln, die sich hier eine 2 und sogar 3 Runde gönn(t)en. Spaßig & Schön war es natürlich trotzdem, unter anderem viele bekannte Gesichter wieder zu sehen, und die pure Lust aller auf die neue Saison zu spüren.

 

In Sachen Verpflegung war man bestens versorgt! Reichliches Kuchenangebot, und ein Grill/Fritten-Stand trugen Ihren Teil dazu bei.

Ach ja, unsere Platzierungen ganz nebensächlich wie folgt:

Guido´s Zeit lag bei 2h4min und brachte den 71.Platz in der Gesamtwertung & 9. Platz Sen.III.Ich selbst rettete mich mit einer Zeit von 2h1min auf den 61.Platz der Gesamtwertung, was den 16.Platz der Sen.I ausmachte. Schnellste Zeit auf der 40.er Runde lag bei einer unglaublichen Zeit von 1h40min !!.

 

Wir freuen uns auf das nächste WE in Sundern.